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DKW-Chefkonstrukteur Hermann Weber geehrt

Ein Beitrag von Frieder Bach:

Am 3. Oktober 2025 wurde endlich der langjährige Chefkonstrukteur der Motorradkonstruktion im Zschopauer DKW-Werk Hermann Weber geehrt. Der ehemalige Konstrukteur der Firma MZ Ulf Blätterlein hatte die Trommel hierfür heftig gerührt und viel telefoniert, dass zu der öffentlichen Veranstaltung auch Publikum anwesend war.

Die meisten der Anwesenden waren wohl ehemalige Mitarbeiter des Werkes, in dem lange Zeit Motorräder hergestellt wurden. Ende der zwanziger Jahre war es der größte Hersteller von Motorrädern in der Welt. Das war auch die Zeit, als Hermann Weber noch selbst Rennen fuhr, obwohl das sein Chef J. S. Rasmussen sicher mit einem lachenden und einem weinenden Auge sah, denn die Erkenntnisse, die Hermann Weber als Rennfahrer an den Wochenenden gewann, waren dann schnell und unbürokratisch umgesetzt in der Produktion der Serienfahrzeuge zu finden. Andererseits war einer des besten Mitarbeiter Rasmussens immer einer zusätzlichen Gefahr bei den Rennen ausgesetzt.

Weber war von 1921 bis 1945 für die Konstruktionen der Motorräder verantwortlich. Dann brauchten ihn die Sowjets zum Aufbau ihrer Motorradindustrie in Ishewsk. Hermann Weber verstarb in einem sowjetischen Krankenhaus und sah die Heimat nicht wieder.

Er wurde nun in Zschopau durch die Benennung eines Platzes geehrt. Der Platz befindet sich vor dem ehemaligen „Stadtkaffee“, das etliche Jahre in ruinösem Zustand zubrachte und sich jetzt kurz vor der Fertigstellung als „Bikerhotel“ präsentiert. Dieser Platz wurde neu befestigt mit Kleinpflaster und Gehwegplatten und zur Straße hin mit schönen Gußpfählen und Ketten gesichert. Die Zeremonie der Benennung wurde vom Oberbürgermeister und vom Ortschronisten vorgenommen. Daran teilgenommen hatten Bürgermeister der französischen Partnerstadt von Zschopau, sowie die Nachkommen bzw. Verwandten von Hermann Weber, Vertreter umliegender Museen und der Buchautor und Sammler der RT-Motorräder Claus Uhlmann, der mit einer RT schnell von der Augustusburg nach Zschopau gekommen war, wo das Herbsttreffen der Oldtimer stattfand, wie jedes Jahr am 3. Oktober.

Hermann Webers Witwe, die ich Ende der achtziger Jahre kennenlernte, hätte sich sicher sehr gefreut über die Ehrung der Arbeit ihres Mannes, wenn sie diese Feierstunde noch miterlebt hätte. Sie kämpfte schon damals für die Umbenennung einer Straße in Zschopau, die aber in der DDR niemals in Frage gekommen wäre.

Ortschronist Carsten Beyer (links) und OB Arne Sigmund bei der Enthüllung des Namensschildes, Foto: Archiv Frieder Bach

Ortschronist Carsten Beyer (links) und OB Arne Sigmund bei der Enthüllung des Namensschildes, Foto: Archiv Frieder Bach

Ortschronist Carsten Beyer (links) und OB Arne Sigmund bei der Enthüllung des Namensschildes, Foto: Archiv Frieder Bach

Ortschronist Carsten Beyer (links) und OB Arne Sigmund bei der Enthüllung des Namensschildes, Foto: Archiv Frieder Bach

Ortschronist Carsten Beyer (links) und OB Arne Sigmund bei der Enthüllung des Namensschildes, Foto: Archiv Frieder Bach

Ortschronist Carsten Beyer (links) und OB Arne Sigmund bei der Enthüllung des Namensschildes, Foto: Archiv Frieder Bach

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