Im Jahr 1913 starteten die Wanderer-Werke in Schönau bei Chemnitz die Automobil-Serienproduktion mit diesem Modell. Zwar hatte es bereits 1904 und 1907 diesbezügliche Versuche gegeben, es blieb aber bei Prototypen. Werbewirksame Leistungen bei der überaus schwierigen Alpenfahrt halfen beim Verkaufsstart. In der Folgezeit mauserte sich der kleine Wagen zum erfolgreichen Einstieg Wanderers in das PKW-Geschäft. Mehrfach weiterentwickelt und vom Zweisitzer bis zum Viersitzer vergrößert, blieb die Baureihe bis 1926 im Programm.
Technische Daten
1,2l Vierzylinder-Viertaktmotor
Leistung 12 PS
Geschwindigkeit 70 km/h
Gewicht 550 kg
Der Spitzname Wanderer “Puppchen”, unter dem es bis heute bekannt ist, bekam das Modell in Chemnitz. Bei der hiesigen Aufführung der Berliner Operette “Puppchen” von Jean Gilbert mit dem Gassenhauer “Puppchen, du bist mein Augenstern” stand 1913 ein solcher Wagen auf der Bühne des Central-Theaters. Von da an blieb es im Volksmund bei dieser liebevollen Bezeichnung, die der Hersteller offiziell nie verwendete.
Unser Exponat, offiziell als Wanderer W3H 5/12 P.S. bezeichnet, ist eines der ältesten erhaltenen Puppchen. Das “H” steht dabei für die Sitzanordnung hintereinander. Berühmtheit erlangte dieses Exemplar durch die Beschreibung und Abbildung im Standardwerk der DDR-Oldtimerliteratur “Ahnen unserer Autos”, da es Paul Gränz, einem der beiden Autoren, gehörte.