Diese kleine Maschine aus der Mitte des letzten Jahrhunderts soll weltweit am Erfolgreichsten gewesen sein? Ist das nicht etwas zu großspurig? Wir denken nein. Eine Konstruktion, die ein Vierteljahrhundert in der Produktion bleibt, weltweit kopiert wurde, entscheidend zur Motorisierung unzähliger Menschen beigetragen hat und heute noch zu Hunderten vorhanden ist, verdient es herausgehoben zu werden.
Entstanden Ende der 1930er Jahre unter der genialen Federführung des DKW-Chefkonstrukteurs Hermann Weber in Zschopau folgte zuerst eine unrühmliche Rolle als Heeresmodell im Zweiten Weltkrieg. Das danach in beiden Teilen Deutschlands zu allererst diese robuste Maschine – in verbesserter Form – wieder aufgelegt wurde, ist kein Zufall. Genügsam, leicht und preiswert bildete sie für Viele den ersten motorisierten Untersatz für den tägliche Arbeitsweg ebenso wie für Ausflüge in der Freizeit.
Die Nehmerqualitäten der RT wurden auch im Ausland schnell erkannt, wovon die mehr oder minder getreuen Kopien von Firmen wie BSA, Harley Davidson, Yamaha oder die auf Basis der Reparationsleistungen in der Sowjetunion gefertigten Varianten Zeugnis ablegen.
Ebenso bildete der kleine Zweitakter die Grundlage unzähliger Versuche der Leistungssteigerung. Ganze Motorsportklassen bestanden Anfang der 1950er Jahre aus RT-Derivaten.
In der Sonderschau werden erstmalig über 30 verschiedene Modelle der RT-Baureihe und ihre Geschichte ausgestellt. Wer noch tiefer einsteigen möchte, dem sei das Buch „RT 125 – Das Kleine Wunder aus Zschopau“ empfohlen, dessen Autor Claus Uhlmann maßgeblich zum Entstehen dieser Ausstellung beigetragen hat.