Was wäre die Museumsarbeit ohne Zeitzeugen? Eine unserer zuverlässigsten Quellen (und begnadeter Anektodenerzähler) ist dabei Harald Linke, Jahrgang 1929.
Schon allein durch sein außergewöhnliches Berufsleben, immer eng verbunden mit der DDR-Fahrzeugindustrie, ist er uns stets ein wichtiger Ansprechpartner. Nach einer Lehre bei der Auto Union in Chemnitz kam er nach Kriegsende als Versuchsfahrer zum IFA Forschungs- und Entwicklungswerk und später zu MZ. Das brachte es mit sich, dass er aus erster Hand über alle möglichen wie unmöglichen Prototypen und Sonderfahrzeuge berichten kann. Viele Fotos zeigen ihn mit neuentwickelten Fahrzeugen. Wie wir den Harald kennen, hat er mit seiner Meinung über konstruktive Defizite nach der Probefahrt nie hinter dem Berg gehalten, egal wer ihm gegegenüber stand. Die längste Zeit seines Berufslebens war er Cheffahrer der VVB Automobilbau.
Sein fahrerisches Können beweisen nicht zuletzt die Rennerfolge, die er auf MZ-Motorrädern auf der Straße und im Gelände errang. Damit ist er auch im Motorsport-Teil des Buches „Fahrzeugspuren“ verewigt. Als treuer Gast unseres Museums bereichert er jede Fachdiskussion mit seinen Erfahrungen aus einer Zeit, für die Wissensträger rar werden.
Wir gratulieren Harald Linke herzlich, wünschen ihm Gesundheit und dass wir noch recht lange auf seine wertvollen Erinnerungen zugreifen können!